»Ich kann nicht leugnen, wer ich bin oder was ich getan habe, Sally. Ich kann dir nur versprechen, dass es für dich keinen Grund gibt, dich vor mir zu fürchten. Niemals – niemals – könnte ich dir wehtun.«
Er macht einen Schritt auf mich zu und ich bleibe stehen, lasse zu, dass er die Distanz zwischen uns verringert.
»Du verstehst nicht, Fireball. Jeden Morgen, jeden Abend, wenn ich in den Spiegel sehe, werde ich daran erinnert, wie ein vermummter Typ auf mich geschossen hat. Du machst mir Angst, und diese Angst kann ich nicht abstreifen. Sie ist da, ständig. Ich kann nicht mehr schlafen, ich kann nicht mehr allein sein, ich kann nichts mehr tun, ohne daran denken zu müssen, dass mein Leben beinahe vorbei war.«
»Nie wieder tue ich dir weh, das schwöre ich.« 
Ich lache schwach. »Aber du tust es doch. Immer und immer wieder. Da ist etwas zwischen uns, ich spüre es. Aber jedes Mal, wenn wir uns näherkommen, ziehst du dich zurück. Jedes verdammte einzelne Mal tust du mir weh. Warum, Fireball?«
Langsam hebt er die Hand, sieht mir dabei in die Augen und ich werde ganz still. Dieser unwiderstehliche Duft nach Lindenblüten dringt in meine Nase. Er berührt mich dort, wo die Kugel mich getroffen hat, streicht über die Narbe, ganz sanft, ich spüre es kaum. Doch als er seine Hand fallen lässt, brennt die Stelle noch immer.

»Weil ich gefährlich für dich bin. Meine Feinde gefährlich für dich sind. Du hast recht, wenn du sagst, dass ich Blut an meinen Händen habe.«
»Und trotzdem vertraut dir mein Vater.«

Er lässt sich Zeit mit einer Antwort. »Niemand ist nur schwarz oder weiß. Jeder Mensch ist grau.«
»Du bist ein ziemlich dunkles Grau.«

Er lacht bitter. Dann wird er wieder ernst und sieht mir tief in die Augen. »Ich stecke in einem verdammt tiefen Schlamassel. Aber dein Vater will mir helfen, und ich vertraue ihm. Und mit Glück, mit verdammt viel Glück, komme ich lebend und als freier Mann aus dieser Sache raus. Mit noch mehr Glück verzeihst du mir irgendwann, was ich dir angetan habe, und gibst mir eine zweite Chance. Dann könnte ich dir beweisen, dass ich nicht nur der Rebell bin, den du in jener Nacht kennengelernt hast.«
»Warum ist es dir so wichtig, was ich über dich denke?« Meine Stimme ist nur ein Flüstern. Er hat mich trotzdem verstanden. Kein Wunder – er steht so dicht vor mir, er hört wahrscheinlich mein Herz in der Brust schlagen.

»Weil du mir wichtig bist.«