Desperados im Land des Lächelns

aus Stefan B. Meyer

Dresden im Februar 1990. Der selbsternannte Arbeiter- und Bauernstaat liegt in den letzten Zügen, die einstmals mächtige Volkspolizei ist nahezu unsichtbar und durch die Straßen weht eine merkwürdige Mischung aus Anarchie und Aufbruchstimmung. Ein Soldat der Roten Armee gerät mit seinem Vorgesetzten aneinander, begeht Fahnenflucht und verschwindet samt Sturmgewehr von der Bildfläche.
Im darauffolgenden Sommer kommt die D-Mark und mit ihr die Vorboten der Marktwirtschaft – Anwälte, Gebrauchtwagenhändler, Versicherungen, Schnupperpackungen, Mormonen, Immobilienmakler und Zeugen Jehovas. Die Zeiten sind bunt, chaotisch und scheinen für manch einen geeignet, alte Rechnungen zu begleichen, denn ein ehemaliger Stasioffizier wird am helllichten Tag auf seinem Balkon erschossen. Wie sich herausstellt, mit einem russischen Sturmgewehr. Die Umstrukturierung der Behörden ist unter der Ägide von Leihbeamten aus der alten Bundesrepublik in vollem Gang und die ermittelnden Kriminalisten um den erfahrenen Peter Wallner müssen um ihre berufliche Zukunft im neu entstehenden Freistaat bangen. Als ein zweiter, ebenso brutaler Mord geschieht, befindet sich Wallner bereits im zwangsverordneten Ruhestand und es bedarf des jungen, enthusiastischen Staatsanwaltes Torsten Mars aus Baden-Württemberg, um ihn zu reaktivieren und Schwung in die stagnierenden Ermittlungen zu bringen. Gemeinsam und mit teilweise unkonventionellen Methoden dringen sie schließlich zum Ursprung der Verbrechen vor, der sie bis in höchste Regierungskreise führt, und auch der verschwundene Soldat taucht wieder auf.
Kategorien: Thriller, Geschichte und Politik
aus 24. Juni 2020
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