Emil und die Flusspferde im Zoo
aus Elisabeth Freundlinger
Es ist nicht leicht, Emil zu lieben, ohne das Bedürfnis zu verspüren, ihn ändern zu wollen. Dass er es nie zu einer dauerhaften Beziehung gebracht hat, macht ihm aber nichts aus, denn er fühlt sich in seiner Rolle als verschrobener Einzelgänger wohl. Doch dann treten kurz hintereinander drei Frauen in sein Leben: Pia, in die er sich jäh verliebt, die ihn nimmt, wie er ist. Seine frühere Freundin Andrea, die sich vor fünfzehn Jahren von seinen Marotten in die Flucht schlagen ließ. Und die gemeinsame Tochter, Tanja, die endlich ihren richtigen Vater kennenlernen will. Soll er es noch einmal mit Andrea versuchen, die, vom Leben gebeutelt, endlich seine Werte erkennt und ihn zurückhaben will? Oder soll er bei Pia bleiben, der dicken Tierpflegerin mit dem losen Mundwerk, die das Leben von der lockeren Seite nimmt? Soll er sich verändern, um seiner Tochter der coole Vater zu sein, den sie sich wünscht? Und das größte Problem: Wie soll er bloß diese populärwissenschaftliche Vortragsreihe halten, zu der er verdonnert wurde? Zwar kann Emil lange und detailliert über sein Thema sprechen, aber nur vor ausgewählten Personen. Oder vor den Flusspferden im Zoo. Hierher zieht es ihn immer wieder – nicht nur wegen Pia. Oder doch?
Kategorien: Belletristik