Hannah: Ohne Mann ist auch echt blöd ...!
aus Ruth-Rebecca Braun
Hannah, hochsensibel, fantasievoll und künstlerisch begabt, soll heiraten, anstatt zu lernen und Karriere zu machen. Als Neunzehnjährige, Mitte der 1970er-Jahre, heiratet sie einen Lehrer, weil sie Lehrer für klug und weise hält. Dass ihr Gatte leider auch nur ein Mann ist, weiß sie bald. Nach einem Jahr Ehe reicht sie die Scheidung ein und nimmt sich eine kleine Wohnung für sich allein. Sie bekommt ihren alten Job als Sekretärin zurück und meldet sich am Abendgymnasium an, wildentschlossen, Abitur zu machen und doch noch zu studieren. Auf der Suche nach moralischem Rückhalt sehnt sie sich zugleich nach einem Mann, der sie beschützen und ihr doch erlauben wird, sich frei zu entfalten. Mit zweiundzwanzig Jahren glaubt sie, ihn gefunden zu haben, und heiratet zum zweiten Mal. Dramatische Jahre beginnen. Mit knapp fünfzig sitzt sie zum dritten Mal dem Standesbeamten gegenüber. Endlich, endlich scheint sie den rundum attraktiven Traumprinzen gewonnen zu haben, von dem ihre Mutter immer geträumt hat. Er bietet ihr ein chancenreiches Leben, in dem sich ihre Kreativität entfalten kann. Erst mit knapp sechzig bekommt Hannah eine Ahnung davon, warum sie an der Seite eines Mannes dennoch nicht glücklich sein kann, bricht fast zusammen darunter und startet mutig neu durch.
Kategorien: Biographie, Frauenliteratur
aus 12. Januar 2022