Im Zeichen der Rache

aus Jennifer Jancke

»Colton.« Der Vampir löste seinen Blick von ihr. »Du kennst sie?«
»Allerdings. Sie hat mir neulich den Arsch gerettet.« Obwohl er neben sie trat, vermied sie es, ihn anzusehen. Sein Duft stieg ihr in die Nase, weckte ihre Wut.
Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich dazu überwand, die Spirit Heights zu betreten und auf ihn traf? Gut, dann musste sie sich wenigstens nicht nach ihm erkundigen.
»Ich kümmere mich um sie. Sehen wir uns später?«
»Kommt drauf an, ob mein Dienst ruhig bleibt. Aber morgen bestimmt.« Der Vampir hob grüßend eine Hand, dann zog er sich in den Schatten zurück.
Bevor er sie berühren konnte, wandte sie sich ab und lief die Stufen herunter. Er blieb dicht an ihr dran, bis sie vor ihrem Wagen hielt und sich zu ihm umdrehte.
Für einen Moment musterte er sie. Nicht verärgert oder misstrauisch, sondern neugierig. »Du bist wegen eines Auftrags hier?«
»Wegen einer Überprüfung, ja.«
»Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass du auch mit Übernatürlichen zusammenarbeiten würdest. Natürlich nicht mit einem wie mir.« Er verzog keine Miene, dennoch schwang in seiner Stimme deutlich mit, wie er zu ihrer Voreingenommenheit stand.
Sie dachte an das Treffen mit Carter und schluckte. »Wenn jemand Hilfe braucht, lehne ich zunächst nicht ab. Obwohl ich gern vorher weiß, mit wem ich es zu tun habe.« Dabei warf sie ihm einen bedeutungsvollen Blick zu. »Was mal wieder nicht der Fall war.«
Das Licht der Straßenlaternen betonte seine kantigen Züge. »Wir wissen doch beide, dass du mich zum Teufel gejagt hättest.«
Wie gern sie es auch abgestritten hätte, traf er doch ins Schwarze. Und einen wunden Punkt. Carter hatte recht, sie war nicht viel besser als die Bruderschaft. Allein der Gedanke machte ihr Angst. Das durfte nicht sein! Sie war nicht wie diese radikalen Idioten!
»Waren es wirklich andere Gestaltwandler, die hinter dir her waren?«
»Ja. Nur weil ich verschwiegen habe, was ich bin, macht mich das nicht zu einem Lügner.« Colton kniff die Augen zusammen. »Aber egal, was ich sage, du hast mich abgestempelt.«
Sie schluckte, starrte auf ihre Schuhe. Mist, er war wirklich gut darin, sie zu durchschauen. »Warum waren sie hinter dir her?«
»Ganz ehrlich? Das geht dich absolut nichts an.«
Überrascht sah sie auf, wollte protestieren. Sie hatte ihm geholfen. Ihm eins ihrer wertvollen Amulette überlassen! Trotzdem sagte sie nichts, lehnte sich gegen ihren Wagen und verschränkte die Arme.
»Fahr nach Hause, Athena.« Colton verschwand in der Nacht.
Kategorien: Liebesromane, Fantasy
aus 21. Juni 2024
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