Im Bann der Finsternis: A Nightfall Story
aus Jennifer Jancke
Mit festem Griff umklammerte Jackson das Lenkrad und fuhr vom Parkplatz. »Es war meine Schuld. Wenn ich früher hier gewesen wäre –«
»War es nicht. Außerdem geht es mir gut, ehrlich.« Brooke starrte auf die feiernden Menschen, die durch das Viertel zogen. Dieses Mal war ihr nicht danach, sich ihnen anzuschließen. Lieber wollte sie nach Hause und sich in ihrem Bett verkriechen.
»Deshalb zweifelst du wieder an deinem Verstand und glaubst, du hättest Halluzinationen.«
»Wenn du wüsstest, was ich gesehen habe, würdest du auch an meinem Verstand zweifeln!« Mit dem Handrücken rieb sie sich die Augen und wandte sich ab.
»Bitte sag mir, was du gesehen hast.«
»Wozu? Du würdest mir nicht glauben.« Und falls doch, würde er es kaum zugeben. Brooke schüttelte den Kopf. »Tun wir so, als wäre das nie passiert, okay?«
»Nein, das ist nicht okay.« Trotz des Ärgers, der in seiner Stimme mitschwang, fuhr er ruhig und sicher. »Ich mache mir Sorgen um dich. Friss das bitte nicht in dich hinein.«
Schweigend lehnte sie die Stirn gegen die kühle Fensterscheibe und seufzte. Dann war es nicht Eric, der sie in den Wahnsinn getrieben hatte. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn sie ihm die Schuld hätte zuschieben können.
»Lass mich mit Viola reden«, bat Jackson. »Wenn sie sieht, wie schlecht es dir geht, denkt sie noch einmal über ihre Entscheidung nach.«
»Falls du sie erreichst.« Bisher hatte sich ihre Freundin nicht gemeldet und sie war kurz davor, Jacksons Rat zu ignorieren und selbst anzurufen.
»Deshalb war ich zu spät. Ich habe sie vom Flughafen abgeholt und zu Alana gebracht. Sollte eigentlich eine Überraschung für dich werden.«
Mit offenem Mund drehte sie sich zu ihm, schnappte nach Luft. »Warte … bedeutet das … Ist es vorbei?«
»Eric ist in Phoenix aufgetaucht und wohl ziemlich ausgeflippt. Von wegen er hat die Liebe seines Lebens verloren.« Verächtlich kräuselte Jackson die Nase. »Dann ist er verschwunden, hat sich in die nächste Maschine nach New York gesetzt.«
»Also hat er den Köder geschluckt? Ich muss mich nicht mehr verstecken?«
»Wir werden ihn noch eine Weile im Auge behalten, um sicher zu sein. Und dafür zu sorgen, dass sich so etwas nicht bei einer anderen Frau wiederholt. Aber so wie es aussieht, musst du keine Angst mehr vor ihm haben.«
Schluchzend sank sie in den Sitz zurück. Von ihren Schultern fiel ein Gewicht, das in den vergangenen Monaten immer schwerer geworden war. Beinahe hätte sie vergessen, was sie heute alles gesehen und erlebt hatte …
Kategorien: Liebesromane, Fantasy
aus 15. März 2024