Benjamin Rootkin

from Rainer Wekwerth

Die dicken Schneeflocken fielen langsam, fast bedächtig vom Himmel und gaben der Landschaft ein verzaubert wirkendes Aussehen. Auf den Dächern und Fensterrahmen sammelte sich das Weiß und ließ die Häuser wie gigantisches Lebkuchenwerk erscheinen.
Rauch in dunklen Schwaden kroch träge aus den Ziegelkaminen, bevor auch er sich im überirdischen Nichts auflöste.
Benjamin zog den Ärmel seines Pullovers lang und wischte damit über die Innenseite des Fensters. Die Wärme des Raumes hatte die Scheiben beschlagen lassen, und Ben machte sich ein Guckloch, durch das er die Straße beobachten konnte.
Es war 9.Dezember des Jahres 1896, und Benjamin hatte Geburtstag. Heute wurde er elf Jahre alt. Im Gegensatz zu anderen Kindern, die ihren persönlichen Feiertag kaum erwarten konnten, stimmte es Benjamin traurig, dass schon wieder ein Jahr vergangen war.
Category: fiction
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