Der Schatten des Todes - Szenen einer Suche nach dem Glück
from Engelbert Gottschalk
Eine Managerin erhält in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Einladung in den Himmel. Wenig später befördert sie ein Fabelwesen ins Jenseits, wo sie auf eine Welt trifft, in der Monotonie und Langeweile herrschen. Sie erfährt, dass sich das Paradies vom Himmel abgespalten hat. Eine Pforte blockiert den Weg zum Glück. Doch es gibt in Vergessenheit geratene Passwörter, mit denen sich die Türe öffnen lässt. Der Leiter des Himmels bittet die Managerin, den Code zu entschlüsseln. Sie scheitert, erhält aber für ihre Bemühungen ein Geschenk, erfährt Einzelheiten über die Art und den Zeitpunkt ihres Todes.
Nach der Rückreise ins Diesseits gibt sie den Beruf auf, heiratet und widmet sich der Familie. Doch die hochbegabte Frau findet sich nicht mit der Mutterrolle ab, verliert den Halt, verfällt Drogen und Alkohol, trennt sich von ihrem Mann.
Ein Vierteljahrhundert später fällt ein Schatten auf ihr Herz, das Zeichen aus dem Jenseits über den nahen Tod. Sie nutzt ihr Insiderwissen, um sich der Natur zu verweigern. Sie besiegt den Tod, bleibt für immer 57 Jahre jung.
Drei Jahrzehnte feiert sie das Leben, genießt Sex in vollen Zügen, jettet um die Welt, bis sich, nach dem Tod des Jugendfreunds, die Traurigkeit in den Alltag einschleicht.
Am Ende kommt es zu einer Auseinandersetzung mit einem Wesen, das auf Vergeltung sinnt.
Die Novelle wartet auf mit einem Erzählstil, der Traum- und Märchenbilder mit Episoden aus der realen Welt miteinander verknüpft.
Die Erzählung ist in der Alltagswirklichkeit angesiedelt, in die plötzlich das Fantastische einbricht. Sie ist bedrückend nah dran an den Lebensumständen von Frauen in den 50er Jahren.
Durch die Reise in jenseitige Fantasiewelten hebt sie sich gleichzeitig spielerisch von den real existierenden Bedingungen ab.
Category: Fantasy, fiction
from 18. November 2020