Der Moment, in dem er sie fand, war der Moment, in dem er sich selbst verlor . . .

16 Tage in Gefangenschaft.

Die Menge an Drogen, die in Ivy Hastings ausgehungerten und geschlagenen Körper gepumpt wurde, hätte eigentlich ausreichen müssen, um sie zu töten. Stattdessen könnte ein Mann, der in ihr Gefängnis einbricht, ihr Herz zum Stillstand bringen.

Sein raues, dunkles und gefährliches tätowiertes Gesicht verspricht den Tod. Sie versucht, ihn mit einem Nagel zu erstechen, aber er ist zu schnell. Ehe sie sich versieht, löst er ihre Fesseln.

Er ist nicht derselbe Mann, der ihr Tag für Tag feurige Drogen in die Venen spritzt.

Nein, dieser Mann ist anders.

Seine klaren blauen Augen umgarnen ihr Herz. Sein großer, warmer Körper ist ein sicherer Hafen, von dessen Existenz sie vergessen hatte. Jedes Mal, wenn sie mit der Intensität seines Blickes beschenkt wird, vergisst sie die vier schmutzigen Wände, in denen sie fast gestorben wäre.

Er ist ein in Gefahr gehüllter Engel. Ein dunkler Engel, der ihre Seele gerettet hat.

Und er weckt etwas Unberührtes in ihr.

Rami Mitry hatte den Job abgelehnt.

Er war überzeugt worden, aber nicht aus dem richtigen Grund.

Er hatte es für Geld getan. Er war kein Held.

Doch als Ivys Leben auf der Kippe steht, betet er zu einem Gott, dessen er sich bis jetzt nie sicher war.

Ivys smaragdgrüne Augen besitzen eine Stärke, die er noch nie gesehen hat – nicht einmal auf dem Schlachtfeld. Irgendwie bleibt sie ungebrochen, und seine Bewunderung für sie flammt schnell zu einem Inferno des Verlangens auf.

Aber das Kartell ist nah.

Zu viele Männer wurden bei ihrer Rettung getötet. Das Kartell wird nicht ruhen, bis es Vergeltung geübt hat.

Rami hat Ivy vielleicht vor einem Leben in Sklaverei gerettet, nur um sie einem schnelleren Tod durch die Hände des Kartells zuzuführen.

Dies ist kein Missbrauch mehr – es ist Krieg.

Und er wird bis zum Tod kämpfen, um das zu beschützen, was ihm gehört.